Irish Blessing

Ich finde Irland schön, ich finde irische Musik schön. Hatte aber von den Irischen Segen noch nie etwas gehört. ( Ja sowas gibts!) Auf dem Gottesdienst-Video einer Gemeinde habe ich dann erstmals einen entdeckt.

Erst einmal unvoreingenommen habe ich mich  auf Musik und Text eingelassen, bis plötzlich alle Warnlampen angingen. Nicht zuletzt, weil ich mich unmittelbar irgendwie in mythische Umgebung versetzt fühlte, nicht alles, dass noch kleine Elfchen um mich herumgetanzt wären, vor meinem geistigen Auge.

Da ich, wie gesagt, keine Ahnung von der Materie hatte, habe ich gegoogelt. Wie immer, das deutsche Puplikum ist recht blauäugig und es schien mir, dass die meisten Seiten, die sich wohlwollend und schwärmend ausließen dann auch noch christliche Websites waren.

So kam ich nicht weiter. Durch die Übersetzung "Irish Blessing" bin ich dann auf eine wunderschön aufgemachte Seite gestoßen namens:
The Anamcara Experience

Was ist jetzt aber Anamcara?

Anam Cara: gälische Bezeichnung für Seelenfreund (Anam = Seele Cara = Geliebte(r) Freund etc.). Bedeutet gleichzeitig die Seelenverwandtschaft zweier Individuen.

Na schön in der Bibel wurde auch von so etwas gesprochen. Davids Seelenfreund Jonathan. Mein Verständnis davon war, dass die beiden jungen Männer sich in reiner Agape-Liebe zugewandt waren. Die Agape – Liebe ist genau das, an was es uns allen zu mangeln scheint, von Gott gegebene tiefe Liebe, die mit der Eros - Liebe nichts zu tun hat. Was ist aber hier gemeint. Gehen wir noch mal auf die Seite und lesen wir da:

The Mo Anamcara Invitation
http://www.anamcaraexperience.org/

Das ist dann doch noch mal eine ganz andere Welt!! Es hat jetzt nicht viel Sinn, das alles auseinanderzunehmen, da mir da eindeutig die Kenntnisse fehlen.

Ich sage nur: Gibt’s in der Bibel nicht genug Aufbauendes, Erhebendes, Schönes, dass wir jetzt nach Irischen Segen greifen müssen? Auch wenn manches vom Hintergrund eindeutig christlich zu sein scheint, haben verstärkt die Esoteriker die Faszination der Materie für sich entdeckt. Es geht mir nicht um ausgewählte Passagen, die vom Buchstaben her unschuldig sind.

Um was es mir geht: Dieses Mythik-Gefühl, herrührend von der passenden Musik, das sofort in mir aufkam. Und diese Phantasien haben im Gottesdienst nichts zu suchen. Schaut Euch die Seite genau an und Ihr wißt, was ich meine.