Viele Christen haben eine ablehnende, abwartende oder vorsichtige Haltung zur biblischen Prophetie. Das rührt zum großen Teil auch daher, dass viele selbsternannte "Propheten" ihren Mutwillen in Gottes Gemeinde getrieben haben und es immer wieder tun. In der Bibel wird vor "falschen Propheten" gewarnt. Aber zu beachten ist hier das Adjektiv. Niemals warnt die Bibel vor "Propheten". Es wird sogar gesagt:
Amos 3,7
Nein, Gott der Herr tut nichts, er offenbare denn sein Geheimnis seinen Knechten, den Propheten.
Was könnte es deutlicher machen? Im Umkehrschluss heisst das ja, dass alles was geschieht, und alles was geschehen wird, bereits von Gott offenbart wurde.
So einfach ist das! Somit haben wir einen wertvollen Schlüssel in der Hand. Wir brauchen uns nicht von Unwissen, Erstaunen und Entsetzen herumwirbeln zu lassen, wenn die Dinge härter werden. Aber es heisst auch, dass es da etwas zu erfahren gibt. Gott offenbart nicht, damit wir es ignorieren. Auf jeder Botschaft steht ein "Wichtig!" darauf.
Propheten, Lehrer, Pastoren sollten zu diesem Thema eine Meinung haben. Die Gegenseite schläft nicht und ist nur allzu bereit, Verführung und Unglauben unter die Menschen zu bringen. Und wie es so ist, wenn der eigene Futternapf leer ist, da sucht man sich woanders Futter.
Ich frag mich manchmal, ob all die Christen, die ihre Bestrebungen in Projekte für Frieden oder Umwelt stecken, sich der nahen Zukunft bewußt sind. Ein Apfelbäumchen zu pflanzen, auch wenn morgen die Welt untergeht (nach dem Zitat von Martin Luther) spricht m.E. von einer eigenen, sehr vertrauensvollen und auch positiven Haltung Gott, den Mitmenschen und dem Leben gegenüber, aber nicht davon, das vorbestimmte Schicksal dieser Erde herumzureissen.
Im Angesicht von Schwierigkeiten oder Katastrophen würde ein guter Elternteil versuchen sein Kind stark zu machen. Man instruiert Sohn oder Tochter damit, was passiert oder passieren könnte (Warnung), man klärt sie auf, warum dies so ist oder sein könnte, man klopft ihren geistigen und körperlichen Zustand ab, damit sie evtl. Dinge in Ordung bringen können und man ermutigt und tröstet. Außerdem sagt man ihnen, wo sie sich im Fall X hinwenden können, wo sie sich bergen können, etc..
Da das genau das ist, was Gott durch Sein Wort mit den Menschen macht, wundert es mich doch sehr, warum manche Menschen nicht hinhören. Dabei drängt sich einem immer wieder das Beispiel der Sintflut auf. Wo sind die Leute die warnen? Wo sind die, die lehren?
Ein Aufruf an alle Gemeindevorstände, Pastoren und Verantwortliche:
Matthäus 24, 45
Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den sein Herr über seine Dienerschaft gesetzt hat, um ihnen die Speise zu geben zur rechten Zeit?